Was ist Nadelfilzen?

Filzen ist ein uraltes Handwerk, dessen Entstehung anhand von archäologischen Funden bis in die Jungsteinzeit zurückdatiert werden kann. Die wohl bekannteste Art des Filzens ist die traditionelle handwerkliche Verarbeitung von Wolle oder Tierhaaren in Kombination mit Wasser und Seife.

 

Anders ist es beim so genannten Trocken- oder Nadelfilzen. Hier wird die trockene Wolle mit Zuhilfenahme einer speziellen Filznadel in Form gebracht. An der Spitze einer Filznadel befinden sich kleine Widerhaken, die ähnlich wie bei einer Harpune (jedoch in umgekehrter Richtung) angeordnet sind. So werden die Fasern in den Filz gedrückt und die Nadel kann leicht wieder herausgezogen werden.

Durch stetiges Einstechen mit der Nadel werden die Fasern ineinander "verschlungen" und entwickeln sich so zu einem untrennbaren Filzobjekt.

 

Nadelfilzen ist ein effektives Mittel um Flächen oder andere Formen zu gestalten und um feine Details zu modellieren.

 

Was benötige ich zum Nadelfilzen?

  • Wolle (zum Beispiel Märchenwolle oder Alpenwolle, evtl. Lockenwolle für ein zotteliges Fell bei Tierskulpturen oder als Haarschopf bei Filzpuppen) in den gewünschten Farben
  • Filznadeln in unterschiedlichen Größen (grob, mittel, fein) Achtung: Filznadeln sind sehr spitz und gehören deshalb auch nicht unbeaufsichtigt in Kinderhände!
  • Ein Stück Schaumstoff, einen Schwamm oder ein Stück Styropor als Unterage
  • Geduld, Geduld, Geduld!                                                                    

Woher bekomme ich die Filzzutaten?

Zum Beispiel im Bastelgeschäft oder über das Internet

 

Die Technik des Nadelfilzens

Für das gewünschte Objekt wird ein Büschel Wolle grob mit der Hand vorgeformt, z.B. zu einer Kugel. Das so entstandene Gebilde wird nun auf die Unterlage gelegt und zu Beginn mit der "groben" Nadel immer wieder durchstochen. Dabei muss es immer wieder gedreht und gewendet werden, damit es nicht an der Unterlage hängen bleibt. Je länger man filzt, desto fester wird das Ergebnis. Man kann davon ausgehen, dass die ursprüngliche Größe des Wollgebildes dabei um bis zu zwei Drittel schrumpft.

 

Nun kann man Wolle in einer anderen Farbe dazu geben, um beispielsweise die Kugel zu marmorisieren, mit Punkten oder Ringeln zu versehen, oder andere Teile anzufügen.

 

Nimmt man die "mittlere" Nadel, sind die Einstichslöcher entsprechend kleiner und mit der "feinen" Nadel wird die Oberfläche schließlich geglättet.

 

(Für die Herstellung eines Mini-Teddys oder einer Tierminiatur sind viele Stunden Arbeit und tausende Nadelstiche notwendig.)

Woher bekomme ich meine Ideen für das Nadelfilzen?

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Bücher über das Nadelfilzen, die gerade für Einsteiger sehr lehreich sind und gute Vorschläge zeigen.

Filzprofis genügt eine Vorlage, die ihnen eine Vorstellung darüber gibt, wie das Objekt am Ende aussehen soll.

 

Der Arbeitsplatz

Zum Nadelfilzen benötigt man in der Regel nur ganz wenig Platz. Ein weiterer Vorteil ist, dass man seine Utensilien leicht überall mitnehmen kann - im Sommer z.B. auf die Bank im Garten.

 

"Nur wer sie selbst im Herzen trägt,

kann eine Leidenschaft mit anderen teilen."

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